Geschichte des Basketballsports in Gmünd
Geschichte vor der Gründung des Basketballsvereins in Gmünd bis 1978

Geschrieben anlässlich unserer „50-Jahrfeier“ im Sept. 2023 - Mag. Ernst Wandaller
30.11.1948 Gründung der „Österreichischen Turn- und Sportunion Gmünd“
Proponenten: Dr. Ferdinand Schatzl (Initiator, Obmann), Herbert Höllrigl, Herma Hölzl, Gertrude Schatzl, Prof. Ernst Wandaller sen. (Fachwart, ab 1950 Obmann), Franz Precechtel, Karl Hofhansl.
Basketball Vorgeschichte von 1955 bis 1972“
Die Daten der Vorgeschichte stammen zum Teil aus alten lückenhaften Vereinsberichten und aus eigenen Erinnerungen
1955/56: Neben den bislang betriebenen traditionellen Sportarten (Turnen für alle Altersklassen, Gymnastik, Korbball, Faustball, Fußball, Tischtennis, Schilauf…) taucht Basketball erstmalig im Gmünder Sportgeschehen auf. Diesen Basketball-Urknall löste der Verbandstrainer Helmuth Walisch (Union Post Wien) aus, der kurz am Postamt Gmünd arbeitete. Für mich begann damals die „Faszination Basketball“.Ab 1956 war ich als „schmächtiger kleiner Spenadler“ Teil der ersten BB-Gruppe – eher als „Kanonenfutter!“ Wir trainierten bis 1969 im Turnsaal der alten Hauptschule.
1957: Erster Gmünder BB-Übungsleiter: Schmid Pauli. Meine Begeisterung für Basketball war schon so intensiv, dass ich die Ferien für meinen ersten Ausbildungskurs in Obertraun beim legendären Bundestrainer Karl Krappl absolvierte.
!958: BB-Übungsleiter: Marouschek Ewald . Er war nicht nur der erste hochtalentierte Basketballer, sondern auch ein hervorragender Trainer und Manager. Er organisierte Vergleichskämpfe zum Beispiel gegen St. Pölten, Klosterneuburg- Kierling und Mistelbach.
1959 bis 1962: Leider übersiedelte Marouschek bald nach Wien. Wir, einige Oberstufenschüler des Gymnasiums, bildete den zentralen Kern der neuen BB-Bewegung. Allmählich entwickelte sich die „exotische Sportart“ weiter. Sowohl eine männliche als auch eine weibliche Gruppe begann regelmäßig zu trainieren. Knaben: Marouschek Ewald, Dlask Peter, Fürnsinn Hans, Hlinomatz Edwin, Schimek Dietmar, Scholler Johann, Speil Klaus, Speil Peter, Wandaller Ernst, Youssef Mostafa …. Mädchen: Die Zwillingsschwestern Böhm Erika und Elisabeth, Scherzer Jeti, Scholler Hanni, Schedlbauer Herma, Speil Else …). !961 nahmen wir an den „Union-Bundeskampfspielen“ in Linz teil. Laufend wurden in Gmünd auch Lehrgänge für Anfänger und Fortgeschrittene angeboten.
1962 bis1968: war für mich eine etwas ruhigere BB-Phase (Studium Lehramt Leibesübungen und Biologie an der Uni-Wien). In Gmünd wurde Basketball mit den Übungsleitern Hans Fürnsinn, Scholler Hanni und Youssef Mostafa weiterhin gepflegt.
1968/1969: Ab Schulbeginn übernahm ich als frischgebackener Gymnasiallehrer die Sektion Basketball der Union-Gmünd.
1969/70: ERSTER MEILENSTEIN der WEITERENTWICKLUNG
Mit der Eröffnung des „Neuen Gymnasiums“ standen plötzlich zwei für Basketball geeignete Turnsäle zur Verfügung
Schulsport und Vereinssport ließen sich nun bestens miteinander verbinden. „Neigungsgruppen“ eröffneten uns Turnlehrern die Möglichkeit Talente zu finden und zu fördern. (So war auch der gegenwärtige Obmann Michi Traxler 1999/20 Mitglied meiner letzten Neigungsgruppe am Gymnasium.)
!971: Die Teilnahme an den „Union-Bundeskampfspielen“ in Graz war der Test für einen möglichen Einstieg in die NÖ–Landesmeisterschaft.
UBBC GMÜND steigt in die Meisterschaft des NBBV ein !!!!
1972: Das „Wagnis Landesmeisterschaft“ begann unter neuem Namen als „UBBC GMÜND“.
Anfangsschwierigkeiten
Kaum Zuschauer. Nur wenige Fans standen auf Langbänken im Turnsaal oder zwängten sich in den beiden Türöffnungen zusammen. Nur 1 Ball und der aus Leder.
Weite Entfernungen. Der nächstgelegene Gegner war in Tulln! Zu Beginn fuhren wir in einem Fiat – Lieferwagen. Dessen Ladefläche legten wir mit den Gummimatten des Turnbetriebs aus - in Zeiten wie heute undenkbar.
Schiedsrichtermisere: Häufig mussten wir die wenigen Zuschauer auf einen neuen Termin vertrösten, weil der Schiri einfach nicht kam.
Sponsoring: Von 1973 bis 1978 war die Firma Gabmann alleiniger Hauptsponsor, daher der damalige Vereinsname „UBBC Gabmann Gmünd“.
1978/79 ZWEITER MEILENSTEIN der WEITERENTWICKLUNG
„Franz Preißl Schulzentrum“. Turnsaal mit Zuschauergalerie
Ursprünglich war keine Zuschauergalerie geplant gewesen. Rechtzeitig konnte ich den Leiter des Schulausschusses Franz Preißl überzeugen, sich für eine Galerie einzusetzen. Um dieser Forderung mehr Gewicht zu verleihen, ersuchte ich in einem Brief an alle 21 Sportvereine der Umgebung, die Notwendigkeit dieser Einrichtung zu bekräftigen. Die Antworten waren einhellig, eine Galerie wurde dringend gewünscht!! Ohne die Möglichkeit Zuschauer zu begeistern wäre die Entwicklung des UBBC bis zur heutigen Größe sicher nicht möglich gewesen!
Sponsoring: Nach dem Ausstieg von Fa. Gabmann als Alleinhauptsponsor (1978) versuchten wir unter dem Vereinsnamen „UBBC Gmünd“ mehrere Sponsoren zu begeistern. Im Schulzentrum war nun deutlich mehr Platz für Transparente vorhanden. Auch originelle Werbesprüche begannen wir zu dichten. Als große Hilfe erwies sich auch der Ankauf eines VW-Busses. Er wurde von uns selbst mit farbiger Werbung vollgepflastert.
UBBC Gmünd - aus dem Nichts zum Spitzenclub in NÖ!

Im Jahre 1972 wurde der Gmünder Basketballclub von Mag. Ernst Wandaller gegründet. Nach einigen Jahren Anlaufzeit schaffte der UBBC 1977 den Aufstieg in die damals bestehende 1. Klasse. Der guten Nachwuchsarbeit und der rasanten Entwicklung einiger hochtalentierter Spieler wie Nowak, Chwatal und Glaser war es dann schließlich zu verdanken, dass der UBBC 1982 in die höchste niederösterreichische Spielklasse, die Landesliga, aufstieg.
Im Jahre 1984 erreichte der UBBC die beste Platzierung in den Achtzigerjahren, nämlich den 3. Platz in der Landesliga. In den darauffolgenden Jahren hielt der UBBC Gmünd stets sein gutes Niveau, um in der höchsten Klasse Niederösterreichs bestehen zu können.
1987 musste der UBBC wieder aus der Landesliga absteigen. Doch der UBBC Gmünd begann wieder mit dem Aufbau einer neuen, jungen Mannschaft, welche mit drei Routiniers gestärkt wurde. Außerdem wurde 1990 mit Peter Hudler ein erfahrener Trainer aus Tschechien geholt, der den UBBC-Spielern den notwendigen Schliff gab. Zwei Jahre lang scheiterte der UBBC stets im Aufstiegs-Play-Off. In der Saison 1992/93 war es wieder so weit.
Souverän schaffte der UBBC Gmünd den Wiederaufstieg in die Landesliga. Leider mussten wir in dieser Phase den schweren Verlust unseres Jungpivots Rene Roubin, der bei einem Autounfall ums Leben kam, hinnehmen. Trotzdem etablierte sich der UBBC Gmünd in der Saison 1993/94 in der Landesliga. In der Saison 1994/95 erreichte der UBBC Gmünd mit der Neuverpflichtung aus Klosterneuburg, dem 2,18 m großen Pivot Peter Zankl, die bisher beste Platzierung in der Landesliga, nämlich den Vizemeistertitel.
In der Saison 1998/99 wurde der tschechische Pivot Radek Bednarik, 2,07 m groß als Verstärkung für die vakante Position unter dem Korb verpflichtet. In den kommenden Jahren war der UBBC stets unter den besten Teams der Landesliga zu finden, Platzierungen von 4-5 waren die Normalität. In den Saisonen 2002/2003 und 2003/2004 musste der UBBC im Abstiegs-Play-Off um den Verbleib in der Landesliga kämpfen. Aufgrund der Verletzungsserie unter den wichtigen Spielern und einer einzigartigen Pechsträhne kam diese Situation zustande, doch auch diese wurde gemeistert.
In den letzten zehn Saisonen war der UBBC stets unter den besten sechs Mannschaften zu finden. Mit der Entscheidung der Meisterschaft hatte man allerdings nichts zu tun. Zweimal scheiterte man im Semifinale an den späteren Meistern.
Im Herbst 2012 feierte der UBBC sein 40-jähriges Bestehen mit einem denkwürdigen Fest, als Hauptattraktion gab es ein Freundschaftsspiel der Bundesligaclubs aus Österreich (Meister BK Dukes Klosterneuburg) und einem Bundesliga Club aus Tschechien (BK Jindichuv Hradec). In der vergangenen Saison wurde der UBBC Gmünd in einer spannenden Finalserie nur vom Meister BK6 geschlagen und erreichte den Vizemeistertitel. Der kontinuierliche Aufbau der Mannschaft über den eigenen Nachwuchs gepaart mit dem einen oder anderen tschechischen Klassemann verspricht auch weiter die Kontinuität des Leistungsniveaus zu erhalten und dem sehr hohen Niveau der Landesliga gerecht zu werden. Mit Radek Vartecky und Juray Valentiny haben wir derzeit zwei Spieler aus dem Nachbarland in unseren Reihen und gemeinsam mit den heimischen Spielern sollte heuer auch einiges möglich sein.
Im Herbst feiert unser Verein sein 50-jähriges Bestehen, ein weiterer Meilenstein wird am 17. September im Zuge der Feier gesetzt.
In der Saison 2001/2002 stieg der UBBC erstmals mit einer Damenmannschaft in die Meisterschaft ein. Mit kleineren Unterbrechungen ist diese Mannschaft nach wie vor ein Bestandteil des Vereines. Unsere Mannschaft besteht derzeit aus 19 Spielerinnen, leider sind fast alle beruflich und studierend unter der Woche auswärts tätig. Unsere Damenmannschaft konnte in den letzten 10 Jahren mehrmals Platz 2 oder Platz 3 in der Meisterschaft erreichen, ein großer Erfolg für die hartnäckige Nachwuchsarbeit in diesem Bereich.
Auch das Herren 2 Team, das mittlerweile die fast 30 Saisonen grenzüberschreitend in Tschechien in der untersten Liga außer Konkurrenz mitspielt, wurde schon öfters dort Meister (wie z.B. Saison 2013/2014) und trug viele Kämpfe gegen unsere nördlichen Nachbarn aus. In den letzten 3 Jahren wurde die Meisterschaft coronabedingt nicht ausgespielt.
In der Saison 2000/2001 wurde eine Hobbymeisterschaft aus der Taufe gehoben, in der der UBBC zu Beginn die Meisterschaft beherrschte und zweimal in Folge Meister wurde. Danach gab es bis zum letzten Jahr ein ewiges auf und runter, von Platz 3 bis Platz 9 war alles möglich. Im Jahr 2022 schaffte es unsere Hobbymannschaft sogar bis ins NBBV-Cup Semifinale, ein historischer Erfolg in diesem Leistungsbereich.
In den letzten Jahren war unsere Herrenmannschaft stets unter den ersten 5 Plätzen der Landesliga zu finden, für ein Finale reichte es bislang noch nicht. Auch die Damen sind stets auf den Plätzen 2 oder 3 zu finden. Im Nachwuchs macht der UBBC in den letzten 3 Jahren enorme Fortschritte. Nachwuchsmannschaften, von guten Trainern betreut, wurden aus dem Boden gestampft und in der aktuellen Saison ist der UBBC mit einer U10 (Frühjahr25), U12, U14 und U16 in der Meisterschaft des NBBV vertreten. Diese Tendenz scheint sich derzeit fortzusetzen.
Ein wichtiger Teil der öffentlichen Präsenz wurde das 3x3 Turnier, das in Gmünd in den letzten 3 Jahren injiziert wurde und sich zu einer Großveranstaltung (im Jahr 2024 2-tägig und mit bis zu 1600 Zuschauern) entwickelte und das Who is Who des Basketballs nach Gmünd lockte. Die Verantwortlichen für diese Veranstaltung (David Graf, Alex Macho, Clemens Köhler und Ralf Wimmer) leiten hier enorme Arbeit für unseren Verein.
Der UBBC Gmünd wird derzeit von Obmann Michael Traxler und seinen Stellvertretern Christoph Vogl, Andreas Glaser, Martin Röck und Reinhard Ettmüller geleitet. Als Manager und Kassier fungiert Franz Chwatal, der für die Geschäftsführung und den reibungslosen Ablauf des Spielgeschehens verantwortlich zeichnet.
Weiters besteht das Präsidium des UBBC Gmünd aus DI Dr. Herbert Döller DI Baumeister Stefan Graf und Geschäftsführer Thomas Eigenschink, ein erlesenes Präsidium, das den Verein gemeinsam mit Mag. Harald Buchhöcker und DI. Gerhard Macho als Hauptsponsoren auch kräftig unterstützt.
Der UBBC Gmünd ist stets bemüht, aus den eigenen Reihen neue Spieler über die Nachwuchsmannschaften an die erste Mannschaft heranzuführen und sie dort auch einzusetzen. So wurde immer auf den Nachwuchs besonders wert gelegt. Leider ist die Konkurrenz anderer Sportarten auch im Waldviertel sehr groß. Dennoch zeichnet sich in den letzten Jahren ein deutlicher Aufwärtstrend punkto Nachwuchs ab. Wir bestreiten derzeit mit einer männlichen Jugendmannschaft und einer gemischten Minimannschaft die NÖ-Meisterschaft. Aufgrund der Notwendigkeit haben wir sehr viele ausgebildete Trainer wie z.B. Christoph Vogl (Lehrwart), Katrin Brezina (Lehrwart), Michael Traxler (C-Lizenz), David Graf (C-Lizenz), Alex Macho (C-Lizenz), Clemens Köhler (C-Lizenz), Stefan Wally (D-Lizenz), Lea und Lara Koppensteiner, Marlene Kreutzer (alle D-Lizenz), Andrea Apfelthaler (D-Lizenz), Florian Pöhn (D- Lizenz).
Highscorer des Vereines sind die Spieler Daniel Spazierer mit derzeit 6439 Punkten, gefolgt von Andreas Glaser mit 6133 Punkten und Franz Chwatal mit insgesamt 5888 Punkten. Altstar und Vereinsgründer Mag. Wandaller Ernst rangiert mit 582 Punkten an 33. Stelle der ewigen Werferliste.